31. Mai 2018

Sein Wunsch ist mir Befehl

Doch erst beim zweiten Anlauf.
Ihr habt ja schon einige Male von mir gehört, das mein Mann von mir nichts Genähtes haben möchte, weil er durch seine Mutter handarbeitsgeschädigt ist. Und dann angelt er sich eine Frau, die genauso tickt, zumindest was das Handarbeiten angeht.
Dieser Tage begab es sich aber, das ich ihn zum Kaffeetrinken holen wollte und so tappte ich quer durch den Garten in den Neubau, der dort Anfang Mai aufgestellt wurde. Als ich das Haus betrat, sah ich unsere Tochter, wie sie ihm, der auf einer Leiter stand, eine Schachtel Nägel entgegenstreckte, aus der er sich dann bediente. Hoch erfreut sie zu sehen fing ich an mich mit ihr zu unterhalten uns so kam es wie es kommen musste, das Kind wurde angemacht, weil es nicht mehr aufpasste, ob er Nägel brauchte.
Als er dann aufhörte und mit zum Kaffeetrinken kommen wollte, bemerkte er beiläufig: "Ich brauche eine Nageltasche". Daraufhin ich: "Geht das auch aus Kunstleder?" "Klar, muss ja nicht schön sein, nur praktisch."
Ich habe das zwar wahrgenommen, aber nicht weiter verinnerlicht. Denn er will ja nie irgendetwas von mir genäht haben.
Am Abend, als unser Kind nach Hause wollte, kam sie noch kurz bei mir vorbei. Sie sollte fragen, ob ich noch etwas von dem Stoff aus dem ich die Sonnenschirmhülle genäht hatte, habe. Da hatte sie doch glatt auch einen Nähauftrag bekommen, weil ich schon einen hatte. Von ihr wollte er eine Leitertasche genäht haben, damit er, wenn er alleine arbeitet dort Werkzeug verstauen könne, um nicht ständig die Leiter rauf und runter zu müssen.
Sachen gibt's, die gibt's doch gar nicht.
Also drückte ich ihr den gewünschten Stoff in die Hand und machte mich an die Nageltasche.
War ja kein großer Auftrag. Und so war sie dann auch fertig, bis er selbst Feierabend machte.
Von hinten habe ich Druckknöpfe in die Gürtelschlaufen geschlagen, damit er nicht den Gürtel ausziehen muss um die Tasche zu befestigen.
Aber er war der Meinung das wäre nicht unbedingt nötig gewesen.
Es funktioniert und so sind wir beide glücklich.
Nach 46 Ehejahren ist der Mann immer noch für eine Überraschung gut.




24. Mai 2018

B wie Bündchen

Bündchen kann man in vielerlei Techniken fertigen und jede für sich verleiht der Arbeit einen besonderen Charakter.
Heute zeige ich erst einmal die gängigsten.

1 Masche recht und 1 Masche links ist wohl das bekannteste Bündchenmuster. Auf der Rückseite werden die Maschen jeweils so gestrickt, wie sie erscheinen.
Meine bevorzugten Bündchen sind jedoch die mit 2 Maschen rechts und 2 Maschen links. Das sieht nicht nur gleichmäßig aus, sondern ist überaus elastisch ohne einzuengen. Weshalb sie auch für Socken geeignet sind, die gut sitzen ohne zu rutschen, aber nicht einengen.
Momentan habe ich diese Strickerei in Arbeit, bei dem ich ein Bündchen in kraus rechts arbeite.
Es wird ein leichter Sommerpulli und ebenso leicht fällt dieses Bündchen aus. Hierbei wird die Arbeit nicht zusammengezogen, sondern fällt locker über die gesamte Breite des Werkstücks ohne dies zusammenzuziehen. Kraus rechts ist auch ganz einfach zu stricken. In Hin- als auch in Rückreihen werden die Maschen rechts gestrickt.
Hier ist noch ein Bündchen, wie sie meine Schwiegermutter immer gern verarbeitet hat. Man strickt auf der Vorderseite: 1 Masche rechts verschränkt, 1 Masche links. Auf der Rückseite wird dann die rechts aussehende Masche auch rechts gestrickt und die linke Masche wird links verschränkt gestrickt. Es erscheinen deutliche Rippen, aber das Maschenbild ist durch das Verschränken nicht ganz klar.
Statt eines echten Bündchen kann man für kurze Sommer- oder für Kindersocken auch solche Rollränder verwenden. Hier ist es ein doppelter Rollrand.
Hierbei wird nur glatt rechts gestrickt. Da rollt sich der Rand zur rechten Seite von ganz allein. Die Näherinnen unter Euch kennen diesen Effekt auch von Jersey, das ja auch ein feines Gestrick ist. Deshalb spricht man da ja auch nicht vom Fadenlauf, sondern vom Maschenlauf.
Man kann noch viele Varianten für Bündchen nehmen, wie z.B. auch kleine schmale Zöpfchen.
Aber für heute soll es erst einmal genug sein.
Bei so einer Vielfalt an Möglichkeiten findet Ihr sicherlich die für Euer Projekt perfekte Bündchenlösung.
Viel Spaß beim Stricken wünscht Euch
Pia René




10. Mai 2018

Wellnesshose?

So steht es beim Schnittmuster. Muss man das heute so nennen?
Für mich ist es schlichtweg eine Schlafanzughose. Na, egal, genäht habe ich sie trotzdem.
Und zwar diesesmal nicht mit meiner "Dicken Berta", sondern mit einer Brother 10 Anniversary.
Stellt Euch vor: ich bin ein Glückspilz. Ich habe diese Maschine beim Osterhasensuchspiel auf handmadekultur.de gewonnen. Und da musste ich sie doch glatt mal ausprobieren.
Wegen anderer Sachen bin ich nicht gleich dazu gekommen. Aber nun war es soweit.
 
Entschieden habe ich mich für die sog. Wellnesshose für Herren aus diesem Buch.

Der Schnitt liegt mit bei und die Anleitung ist gut beschrieben.
Erstaunt war ich erst einmal darüber wie leicht sich die Spule bei der Maschine einlegen lässt. Da muss ich nämlich dazu sagen, dass ich noch nie mit einer Nähmaschine gearbeitet habe, die ein liegendes Spulchen hatte. Und das zweite Mal war ich erstaunt, als ich die ersten Stiche auf einem Probeläppchen nähte.Mit so einer leisen Maschine habe ich auch noch nicht genäht. Da sind mir direkt die "Nachtarbeiter" eingefallen, die nur nähen, wenn die Kinder schlafen. Mit dieser Maschine geht das echt problemlos.
Obwohl die Maschine etliche Nähfüße von Hause aus mitbringt, reichte für diese Schlafanzughose allein der Standardnähfuß aus.
Um das Satinbändchen auf die Hosenbeine zu nähen, habe ich die Zubehörklappe entfernt (ein Handgriff) und schon hatte ich einen Freiarm, über den ich ganz einfach das Hosenbein ziehen konnte.
Die Brother Innovis 10A lässt sich sogar ohne Fußpedal bedienen. Denn sie hat auch einen Start-Stoppknopf und man kann die Geschwindigkeit regulieren. Auch der Transporteur lässt sich versenken. Das sie in der Preisklasse keinen Dualtransport oder ITD-System, wie es bei Pfaff heißt, haben kann, ist verständlich. Das einzige, was ich an dieser wirklich feinen Nähmaschine vermisse, ist die Regulierung des Nähfußdruckes. Da ich alles nähe, was mir unter die Finger kommt, benötige ich diesen doch des öfteren mal. Und deshalb darf sie weiterziehen. Wer also Interesse an diesem hübschen Sondermodell von Brother hat, darf sich gern bei mir melden.
Auch wenn ich definitiv kein HERR bin ist es meine Hose geworden und weil sie sich heute Nacht schon bewährt hat, darf sie auch zu RUMS.


1. Mai 2018

Minigeldbörse

Eine Minigeldbörse kann man immer gebrauchen.
Das dachte sich wohl auch der nähPark, als er ausnahmsweise nicht zum Probesticken, sondern zum Probenähen aufgerufen hat. War doch Ehrensache, das ich da mit dabei war.
Ich hatte mir irgendwann mal eine Tüte mit Echtlederresten gekauft. Für so kleine Sachen findet sich darin immer noch ein Stückchen, das passt.
Und so hatte ich als erstes die oben Gezeigte mit Karabiner genäht.
Auf der Rückseite, auf der sich ein Scheinfach befindet (Scheine müssen gefaltet werden), hatte ich dann das gleiche Webband zur Zierde genäht, welches ich für die Karabinerschlaufe gewählt hatte.
Ich fand es aber für die kleine Börse optisch doch zu massiv und nähte kurzerhand noch eine ohne Webband.
Leider hatte hier dann das Leder nicht mehr ausgereicht, um auch unten am Kleingeldfach eine exakte gerade Kante zu bekommen. Aber mich stört es ehrlich gesagt weniger, als das breite Webband.
Auf Vorder- und Rückseite habe ich jeweils die gleichen hübschen Druckknöpfe genommen. Die Minibörse hat diesesmal einen Schlüsselring bekommen.
Das Freebie für diese praktische kleine Tasche findet Ihr im Nähratgeber.
Auch wenn dieser Beitrag mal wieder Werbung für den nähPark enthält, so habe ich ihn nur geschrieben, weil ich persönlich das Tutorial hübsch, praktisch, nützlich und gut beschrieben finde.
Übrigens findet Ihr im Nähratgeber noch weitere Minibörsen von den anderen Probenäherinnen aus den unterschiedlichsten Materialen, wie z.B. Kork, Nähpapier, Kunstleder usw.
In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Freude beim Nachnähen.
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