Strickt Ihr noch oder malt Ihr schon? (Teil 1)

Tja, man sagt ja immer, im Alter entwickelt man sich zurück. Man wird kleiner, weiß nicht mehr alles - um nicht zu sagen, man vergisst viel. Früher hat man sich um die Kinder gekümmert, jetzt kümmern sich die Kinder um einen.

Ich kenne etliche Alte, die malen im Alter. Jetzt hat es auch mich erwischt. Natürlich malen auch die Jungen. Von denen lernen wir Alten es ja, falls wir es nicht schon vorher gut konnten.

Was das mit der Überschrift zu tun hat?

Da fange ich doch mal ganz von vorne an. Ich für meinen Teil habe das Stricken von meiner Mutter gelernt, noch bevor ich zur Schule kam. Wenn sie an der Nähmaschine saß, saß ich auf der Fußbank mit Garnresten neben ihr und habe gestrickt. Oftmals noch mit ungewolltem Lochmuster, so nach dem Motto 2 rechts, 2 links, 2 fallen lassen. Aber das gehört zum Lernen dazu.

Als wir dann in der Schule im Handarbeitsunterricht das Stricken lernen sollten, hatte ich schon einige Pullover für mich gestrickt. Also kaufte meine Mutter mir nicht die angeordnete Baumwolle, sondern ein grünes Cablégarn und ich durfte mir eine Anleitung für einen Pullover aussuchen. Es wurde mein erster Zopfmusterpulli. Denn meine Mutter meinte, wenn alle was lernen, sollte auch ich etwas neues lernen und das war das Verschränken der Maschen zu Zöpfen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie meine Lehrerin aus allen Wolken fiel, als ich mit meinem Garn, der Anleitung und Rundstricknadeln ankam. Aber als ich den Maschenanschlag machte, staunte sie nicht schlecht und ließ mich gewähren. Am Nachmittag klingelte sie dann an der Tür um mit meiner Mutter zu sprechen, die ihr dann genau das gleiche sagte, wie ich schon am Vormittag in der Schule. Nämlich dass ich schon 2 selbstgestrickte Langarmpullover besitze. Einen in glatt rechts gestrickt und einen mit einem einem einfachen Hebemaschenmuster. Sie, meine Mutter, hatte lediglich die Abkettreihe am Halsabschluss gestrickt, weil mir der bis dahin entweder so fest geriet, so dass ich mit dem Kopf nicht mehr durchkam oder so locker, das er sich wellte und nicht schön aussah. 

Ab da, ließ mich meine Handarbeitslehrerin meinen Pullover stricken und damit dieser gleichzeitig fertig wurde, wie meine Klassenkameraden mit Ihrem Waschlappen, habe ich Nachmittags zu Hause weiter gestrickt. Es hat alles gut geklappt.

So habe ich die ganzen Jahre immer gestrickt. Auch in den Jahren, als das verpöhnt war, habe ich immer wieder neue Muster und Techniken ausprobiert. Selbst als so langsam die Arthrose in die Finger kroch habe ich weiter gemacht.

Wie z.B. solche Topflappen, die ich vor einigen Jahren auch in Wunschanfertigung auf Bestellung gefertigt habe. Mittlerweile ist das Stricken aber sehr beschwerlich geworden und es geht nur noch extrem langsam voran. Geld verdienen kann man so nicht mehr. Es wurde also Zeit, sich langsam eine andere Freizeitbeschäftigung zu suchen.

Dieses Bild bekam ich von meiner Tochter mal zum Muttertag geschenkt. und ein anderes mal gab es dieses:

Sie hat es mir gemalt, weil ich Elefanten sehr mag. Aber über meine Reaktion darauf war sie doch recht enttäuscht. Denn ich fand und finde es noch immer gemein, dem Kleinen einen Luftballon um den Bauch zu binden und ihn fliegen zu lassen. Aber malen kann color4colle wirklich gut. Das hat sie offensichtlich von meinem Vater geerbt. Aber genau der war es, der mir das Malen als Kind vermiest hat.

Aber ich denke, der Beitrag wird langsam zu lang und so höre ich hier erst einmal auf und es wird demnächst einen weiteren Teil dazu geben.

Bis dahin macht es Euch schön und genießt die Zeit!

Kommentare